Donnerstag, 16. Januar 2014

Deus absolve me, quia peccavi - Gott, vergib mir, denn ich habe gesündigt!

Wäre ich katholisch, würde ich vermutlich zur Beichte gegangen. Da meine Eltern sich aber für eine andere Religion für mich entschieden haben (Gott sei dank), mache ich dies auf diesem Weg.
Was habe ich verbrochen? Ich habe geraucht bzw. rauche aktuell noch. Gestern Abend konnte ich den Stress, den Druck und all die Begleitumstände, die mich in den letzten Tagen und Stunden geplagt haben, nicht mehr standhalten. Ich räumte radikal auf und entdeckte tatsächlich eine "Ultranotfallpackung". Das wären eigentlich Zigaretten gewesen für den Fall eines plötzlichen Weltuntergangs, doch konnte ich nicht widerstehen. Ich nahm die halbvolle Packung, schnappte mir ein Feuerzeug und erholte mich. Ich bin sogar fast umgekippt, so "geflashed" war ich von dem Nikotinschock. Doch es ging mir schnell "besser", auch wenn mich nun ein unfassbar schlechtes Gefühl plagt - meinen Gruppenmitgliedern und insbesondere mir gegenüber. Doch eigentlich war dies letztendlich auch der vielleicht letzte Ausweg, bevor wichtige Freundschaften kaputt gegangen wären. Im Fußball würde man es "Notbremse" nennen...
Ich habe also beschlossen um Mitternacht (Freitag ab 0:00 Uhr) den Versuch neu zu starten. Ich habe Dinge, die mich stressten erledigt, sodass hier schon einmal Abhilfe geleistet wäre. Ich hatte erbitterte Konfrontationen mit anderen Menschen, Streitigkeiten, die verbal fast eskalierten. Mein Entzug veränderte mich negativ und machte mich einfach fertig. Ich konnte nicht mehr.
Doch ich hoffe nun, dass ich bei dem erneuten Versuch nicht wieder so stark auf den Entzug reagieren werde. Einige sagten mir schon, dass es wohl wieder besser wäre, wenn ich doch wieder anfangen würde zur rauchen. Ich wäre so aggressiv und dickköpfig, fast unerträglich. Dinge, die mir immer leicht vielen, waren schwer, zum Beispiel die Contenance nicht zu verlieren, wenn es mal etwas stressiger wurde.
Ich merke immer mehr, dass es unheimlich schwer ist, insbesondere unter permanenten Stresseinflüssen, mit dem Rauchen aufzuhören. Vielleicht wäre es besser gewesen die nächsten Semesterferien dafür zu nutzen. Doch hoffe ich, dass ich nach dieser Niederlage stärker bin als zuvor und die Fehler, die ich machte nicht wieder machen werde. Jetzt dürften zumindest alle Notfallzigaretten geraucht sein und ich werde versuchen mich nicht mehr, von insbesondere äußeren Einflüssen, in meinem Versuch und meinem Willen, die Zigarette endgültig auszudrücken, stoppen lassen.
Man wächst in den Momenten der Niederlage. Sonst wären die Bayern wohl kaum "Triple-Sieger" geworden nach dem verpatzten "Finale Dahoam". Hoffentlich reicht das. Ich bin weiterhin motiviert und will aufhören. Ich kann das schaffen, nur muss ich fast sämtliche Energie darauf verwenden und insbesondere in meinem Studium etwas "herunterfahren", was allerdings schwer ist, weil jetzt die letzte Phase des Semesters beginnt. Es geht eigentlich jetzt um die Wurst. Gut, dass ich nur zwei Klausuren schreiben muss und die anderen Noten in bereits länger andauernden Projekten ermittelt werden, die ich eigentlich bereits alle erledigt, bzw. die kurz vor dem Abschluss stehen (Korrekturlesen etc. sollte noch einmal gemacht werden). Ein gutes Gefühl, knapp vier Wochen vor Ende der Vorlesungen und 5 Wochen vor den Klausuren.
Doch es ist ein doppelter Zwiespalt, der mich plagt: Rauchen aufhören gegen Persönlichkeitsveränderungen; Rauchen aufhören gegen vielleicht schlechte Ergebnisse bei Klausuren. Schwer für sich die richtige Entscheidung zu treffen...
Andererseits will ich das Projekt auch nicht gegen die Wand fahren und wohl möglich meinem gesamten Team schaden... Schwierig. Aber ich entscheide mich dazu den Versuch mit dem Rauchen aufzuhören fortzusetzen, mit aller Kraft, die mir dafür zur Verfügung steht.

Ich bin stark und kann das schaffen, NEIN!, ich werde es schaffen!!!

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